Sie haben Ihr erstes Manuskript fertig – Glückwunsch! 

Und Sie möchten es nicht – wie zu Studienzeiten – in einem Copyshop notdürftig zusammenbinden lassen, sondern ein „richtiges Buch“ in der Hand halten. Aus guten Gründen haben Sie sich gegen die Veröffentlichung in einem Verlag entschieden, Sie wollen Selfpublisher werden. Doch wie sehen dafür die richtigen Arbeitsschritte in der richtigen Reihenfolge aus? 

Das Outfit 

Wenn Sie das Manuskript mit allen eingearbeiteten Korrekturen vorliegen und noch dazu einen klasse Titel gefunden haben, dann kommt jetzt erst mal der grafische Teil – Sie kümmern sich um das „Outfit“ Ihres Buches: das Layout für Cover, Buchrücken und die sogenannte U4, die Umschlagrückseite. Sind Sie grafisch versiert, können Sie gleich selbst loslegen. Oder Sie beauftragen eine Agentur damit, das Cover Ihres Buches zu entwickeln. Am besten eine, die schon Erfahrung mit Buchumschlägen vorweisen kann und sich mit den speziellen Anforderungen des Buchmarkts auskennt.

Bei der Grundüberlegung sind jedoch immer Sie als Autor gefragt: Welches Schweinderl hätten’s denn gerne? Sie können sich selbst mit einem besonderen Foto auf dem Cover verewigen, Ihren einzigartigen Titel bei der Gestaltung in den Vordergrund stellen oder auch eine grafische Lösung oder Illustration als Gestaltungselement für den Umschlag wählen. Hauptsache, das Cover passt zum Genre Ihres Buches und zu dem, was Sie ausdrücken wollen. 

Hilfreich ist es, wenn Sie sich vorab schon mal das entsprechende Marktsegment im Buchhandel oder auf Amazon zur Inspiration anschauen oder einen Blick auf die Covergestaltung der entsprechenden Bestsellerliste werfen. Denn das Cover ist nun einmal eines der wichtigsten Verkaufsargumente für Ihr Buch! Es wird von potenziellen Käufern beim Blick in die Regale oder Onlinekataloge als Erstes wahrgenommen. Gefällt ihnen das Coverdesign, dann ist die Chance hoch, dass sie Ihr Buch auch in die Hand nehmen, um einen genaueren Blick zu wagen.

Jeder Satz muss in den Satz

Ist das Cover gestaltet, so geht Ihr Fokus wieder zurück zum Inhalt. Auch der soll durch ein passendes Innenlayout inszeniert werden. Schwarz-weiß oder mit Schmuckfarbe, mit Fotos oder Grafiken, je nachdem, wie es Ihnen gefällt. 

Dieses Innenlayout ist die Basis für die Arbeit des Setzers. Ja, jeder Satz muss in den Satz! Der Setzer lässt Ihr Manuskript in das vorhandene Layout einfließen und sorgt für ein passgenau inszeniertes und gut lesbares Schriftbild. 

Und jetzt ist es so weit: Sie bekommen eine Fahne. Nein, keine Deutschland-Fahne, auch nicht die des FC Bayern, sondern eine Satzfahne, die Sie noch mal auf Korrekturen durchschauen. Wenn Sie noch mehr Sicherheit haben möchten, können Sie zusätzlich einen Korrektor mit der Durchsicht beauftragen. Sind alle Satzkorrekturen eingepflegt sind, geht das Manuskript blitzeblank und frei von Fehlern in die nächste, die finale Stufe der Produktion. 

Ohne Druck kein Buch

Sie können sich zwischen zwei Varianten entscheiden: 

1. Sie veröffentlichen Ihr Buch über Print on Demand? Dazu suchen Sie sich den passenden Druckdienstleister aus, laden Ihre Datei hoch auf die jeweilige Plattform. Wenn die Daten verfügbar sind, werden Sie benachrichtigt und Ihr Buch wird auf Bestellung Exemplar für Exemplar gedruckt.

2. Sie möchten die Produktion Ihres Buches selbst steuern und beauftragen eine Druckerei? Fein, dann lassen Sie uns einmal schauen, was auf diesem Weg alles zu tun ist. 

Die passende Papiersorte zu finden, ist schon einmal der erste Schritt. Welches Knistern bevorzugen Sie? Und welche Farbe: Weiß, Creme oder eher Grau? Haben Sie Abbildungen im Buch oder gar Fotos? Und wenn Sie sich so richtig was gönnen wollen, dann wählen Sie doch einfach noch eine schöne Zusatzausstattung aus: Suchen Sie sich zum Beispiel ein farblich zum Umschlag passendes Lesebändchen aus oder gestalten Sie ein raffiniert bedrucktes Lesezeichen. Die von Ihnen ausgewählte „Kollektion“ wird dann von der Druckerei bestellt, in der Menge, die Sie für Ihre gewählte Auflagenhöhe benötigen. Ihre korrigierte Satzfahne und den aufgebauten Umschlag können Sie jetzt schon einmal dorthin schicken. 

Und schwupps – vier bis sechs Wochen später liegt ein Umschlag in Ihrem Briefkasten: mit dem ersten druckfrischen Exemplar Ihres Buches. Oder es wird gar schon eine ganze Palette angeliefert.

Endlich ist es da … Ihr Buch! Für jeden Autor ein absolutes Highlight. Fast wie die Geburt eines Babys – mit einigen Wehen im Vorfeld, die mal mehr oder mal weniger aufregend sein können, aber dem vollkommenen Glück bei Erscheinen. Könnte das Buch noch einen Schrei ausstoßen, dann wäre es perfekt: „Hurra, ich bin da!“

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