Über 400 Stunden Videomaterial werden pro Minute auf YouTube hochgeladen. Weit mehr als fünf Milliarden Videos stehen uns dort rund um die Uhr zur Verfügung. YouTuber zu sein ist inzwischen sogar ein angesehener Job – und zwar ein gut bezahlter! Es ist also nicht von der Hand zu weisen: Videos sind DAS Medium des 21. Jahrhunderts.
Kein Wunder, denn schließlich sind Videos ein ausgezeichnetes Mittel, um Emotionen zu transportieren und Nähe zwischen Ihnen und Ihrem Publikum zu erzeugen. Ich kann also verstehen, dass auch Sie Videos produzieren möchten. Was aber, wenn Sie nicht mit dem Smartphone in der Wiege groß geworden sind und keine abgeschlossene Ausbildung als Mediengestalter haben?

Erst das Köpfchen, dann das Knöpfchen

Technik sei Dank ist es heute möglich, schon mit ganz wenig Equipment richtig gutes Videomaterial zu produzieren. Ich kann mich an einige Drehs aus meiner Zeit als Moderatorin erinnern, bei denen ich gestaunt habe, als neben mir eine Onlineredakteurin ihr Smartphone inklusive kleinem Stativ und Ansteckmikrofon auspackte und innerhalb weniger Minuten loslegte. Bis mein dreiköpfiges Team Kamera, Ton und Licht eingerichtet hatte, war die Dame mit ihrem Interview schon fast am Ende …

Ich möchte Sie allerdings davor bewahren, jetzt direkt in den nächsten Elektronikladen zu rennen, sich eine Selfiestange oder ein Stativ zu kaufen und loszulegen. Denn wenn Sie sich entschließen, Videos zu produzieren, gibt es im Vorfeld einiges zu beachten:

Das Ziel im Blick

Zunächst sollten Sie sich klarmachen, wen Sie mit den Videos überhaupt erreichen und ansprechen möchten. Sind Sie ein Unternehmer, der Gleichgesinnte erreichen möchte? Oder sind Sie ein Personal Trainer, der Menschen aller Art Ernährungs- und Sporttipps geben möchte? Diese Frage ist essentiell und sollte Ihnen immer im Hinterkopf bleiben.

Außerdem sollten Sie sich darüber bewusst sein, wie Sie bei Ihren Followern ankommen möchten. Wenn Sie im Anzug hinter einem Schreibtisch sitzen und mit nur einer Kameraeinstellung arbeiten, wirken Sie natürlich ganz anders, als wenn Sie mit schnellen Schnitten arbeiten und sich leger gekleidet von Ihrem Sofa aus bei den Fans melden.

Es macht natürlich auch einen Unterschied, ob Sie sich selbst mit dem Handy filmen oder professionelle Videos produzieren lassen. Letzteres hat den Vorteil, dass Sie sich weder um Equipment noch Drehort kümmern müssen und, wenn Sie beispielsweise mit uns eine Videoserie produzieren, haben Sie immer das Feedback eines Außenstehenden, der Ihre Wirkung überprüft. Kamera-Neulinge, die sich vor dem ersten Video ein ausführliches Coaching wünschen, bekommen auch das.

Auch über die Inhalte, die Sie im Video vermitteln möchten, sollten Sie sich schon vor dem ersten Dreh bewusst sein. Beschäftigen Sie sich mit rein beruflichen Inhalten, indem Sie sich bei eigenen Auftritten und Vorträgen zeigen, sich mit Problemen Ihrer Branche auseinandersetzen und anderen Menschen Tipps geben? Oder geben Sie auch Einblicke in Ihr Privatleben, indem Sie Dinge aus Ihrem Alltag filmen: Wo sind Sie gerade unterwegs, was machen Sie dort, wohin reisen Sie in den Urlaub und was kochen Sie am liebsten?

Kein Schnellschuss!

Um diese Frage zu beantworten hilft es, sich wieder die Zielgruppe und die eigene Wahrnehmung vor Augen zu halten. Sind Sie ein Sportfan, der Wert auf gesunde Ernährung legt, macht es Sinn, zu zeigen, wie schnell und einfach Sie sich morgens eine Früchte-Bowl zubereiten. Wenn Sie in der Mittagspause allerdings nur schnell in der Cafeteria ein belegtes Brötchen holen, dann können Sie sich dieses Video sparen.

Wenn Sie Ihre persönliche Linie gefunden haben, gilt es, ein Konzept zu entwickeln. Wieviel Zeit möchten und können Sie in Ihr Videoprojekt investieren? Entscheiden Sie sich beispielsweise für eine Videoserie, dann ist es wichtig, die regelmäßige Taktung einzuhalten. Veröffentlichen Sie also jeden Monat, jede Woche oder jeden Tag ein Video? In jedem Fall ist es hilfreich, einen weitreichenden Redaktionsplan zu erstellen und einen Produktionsvorlauf zu haben. So kommen Sie nicht in die Verlegenheit, Ihren Followern nicht regelmäßig neue Videos zu liefern zu können.

Sie sehen also: Bevor Sie das erste Mal eine Kamera in die Hand nehmen, gilt es, viele Entscheidungen zu fällen. Diese klare Linie ist jedoch wichtig, damit Sie Ihren Followern deutlich vermitteln können, was sie erwartet. Nur so gelingt es Ihnen, sie langfristig als Fans zu behalten.

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