„Was machst du gerade?“ Diese Frage stellt Facebook mir unverzagt optimistisch jedes Mal, wenn ich es aufrufe. „Was machst du gerade? Lass deine Freunde wissen, dass du an Sie denkst!“ Den Gefallen, darauf einzugehen, tue ich ihm selten – und gehöre damit zu einer wachsenden Mehrheit in Facebook: dem passiven Publikum.

Sie stehen vor der Herausforderung, genau dieses Publikum aus den Puschen zu locken. Es zum Liken, Teilen und Kommentieren Ihrer Beiträge zu bewegen. Die Lösung liegt – zumindest wenn Sie Facebook glauben – nahe: Bewerben Sie Ihre Beiträge. Ihren dazu passenden Widerwillen, Geld auf jeden einzelnen Post zu setzen, sehe ich auch schon vor mir. Niemand möchte der einhundertzehnte Sponsored Post auf einer privaten Pinnwand sein.

Sie können sich deshalb ein paar Kniffe zunutze machen, um auf Facebook auch ohne massives Werbebudget aufzufallen.

„… sende ihm eine Freundschaftsanfrage.“

Gerade wenn sie frisch auf Facebook starten, habe ich die Erfahrung gemacht, dass einige Klienten sich täuschen lassen von den anfangs tollen Zahlen. Was für eine Beitragsreichweite, was für eine Interaktionsrate! Dieser Effekt lässt leider schnell nach – nämlich sobald der Facebook-Algorithmus Ihre Beiträge nur noch als „normal“ und nicht länger als „neu und potenziell interessant“ einstuft.

Der erste Schritt, um mit dem Algorithmus gut Freund zu bleiben, ist dann ein simpler: Veröffentlichen Sie regelmäßig. Eine goldene Regel für die Häufigkeit gibt es nicht, bei Facebook gilt lediglich: Um eine gute Beitragsreichweite zu erzielen, sollten Sie mehrmals pro Woche aktiv werden, beispielsweise an drei bis vier Tagen.

Die Reichweite der einzelnen Beiträge können Sie darüber hinaus weiter geschickt erhöhen, indem Sie Ihre Beiträge entsprechend gestalten: Facebook liefert Bild-Text-Kombinationen und vor allem Videos am besten an Ihr Netzwerk aus. Und wenn Sie schon vor der Kamera stehen …

„Facebook ist und bleibt kostenlos.“

Sie haben wahrscheinlich bereits die Erfahrung gemacht, dass Facebook Ihre Beiträge nie an Ihr gesamtes Netzwerk ausliefert, sondern Sie lediglich auf einem Bruchteil der Pinnwände landen. Eine Profilaktualisierung, die jedoch an Ihre sämtlichen Follower ausgespielt wird, ist das Foto gleich zuoberst: Ihr Profilbild. Indem Sie dieses also regelmäßig aktualisieren, rufen Sie sich bei Ihren Fans in Erinnerung – ganz ohne Facebook dafür Geld zu überweisen und noch dazu mit wenig Mühe.

Möchten Sie sich hingegen etwas länger mit Facebook beschäftigen, habe ich noch einen Tipp für die Profis unter Ihnen: Facebooks wunderbare @-Funktion, die Ihnen erlaubt, Personen, Orte, Hobbys, Sportarten und vieles mehr zu verlinken. Machen Sie ruhig einmal den Selbsttest: Tippen Sie ins Beitragsfenster ein @ und anschließend beispielsweise den Namen einer Berühmtheit oder einer Firma – „@Gorus“ eignet sich ganz wunderbar. Facebook reagiert sofort und schlägt Ihnen plattforminterne Seiten vor, die Sie per Klick verlinken können.

Was haben Sie davon? Wiederum eine höhere Reichweite für Ihren Beitrag. Denn Personen, die beispielsweise die Facebook-Seite „Gorus“ mit einem Like markiert haben, bekommen Ihren Beitrag nun mit höherer Wahrscheinlichkeit in Ihrem persönlichen Feed angezeigt. Das Schöne daran: Ihrer Fantasie sind kaum Grenzen gesetzt. Von @Madonna über @Jogging, @Edeka, @Ocean’s Eleven und @Schlafen sind quasi sämtliche Interessen vertreten. Allein mit letzterem erreichen Sie schon knappe 13.000 potenzielle Leser mehr.

„Love. Haha. Wow!“

Zu guter Letzt sollten Sie bei Facebook eines nie vergessen: Sie bewegen sich in einem sozialen Netzwerk. Facebook ist ein Ort des Dialogs, der Verknüpfung und des Austauschs. Planen Sie deshalb vorausschauend: Wenn Sie langfristig eine große Reichweite anstreben, empfehlen wir Ihnen, mit einer öffentlichen Seite zu arbeiten, also als sogenannte „Person des öffentlichen Lebens“. Im Vergleich zum privaten Facebook-Profil entfallen hier zwar ein paar Optionen wie zum Beispiel Direktnachrichten an anonyme Follower. Allerdings ist umgekehrt Ihrem Seitenwachstum keine Grenze gesetzt – das private Profil ist nach Annahme des 5000-ten Freundes schlicht voll.

Im öffentlichen Profil hingegen können Sie ungestört netzwerken und Follower sammeln – und diese wiederum nutzen, um die Relevanz Ihrer Seite ohne zusätzliche Werbung zu erhöhen. Denn Ihre Reichweite nimmt zu, wenn Sie Kommentare erhalten und einzelne User Ihre Beiträge teilen oder liken. Scheuen Sie sich daher nicht, anschlussfähig zu texten, Fragen zu stellen und Meinungen einzufordern. Facebook ist keine Einbahnstraße. Sie dürfen hier selbstbewusst Gefallen, Liebe, Lachen und Staunen einfordern.

Dabei hilft das Bewerben einzelner Posts oder Ihrer Seite vor allem am Anfang sicherlich. Ein bestehendes Publikum auf Trab zu halten, funktioniert aus unserer Erfahrung jedoch auch ohne massive Werbebudgets und über wertvollen Content.

3 Kommentare. Leave new

  • Ja, gesehen werden ist nicht erst seit facebook Zeiten eine Herausforderung. Ich denke dass wenn du es schaffst, über dein sosein und dein Tun soviel Sympathie und Mehrwert zu schaffen… Empfehlungen folgen. Bei Facebook ist das dann teilen. Doch eine hohe Sichtbarkeit bringt auch nicht viel, wenn man sich nicht auf den Weg begibt.

    Antworten
  • Robert Reschkowski
    25. Mai 2018 07:41

    IhreTip für FB
    „@Name“ in Beitrag Fenster einzugeben
    funktioniert jocht, respektiere bewirkt nichts!

    Antworten
    • Julia Frey
      29. Mai 2018 12:54

      Hallo, Herr Reschkowski,
      versuchen Sie es doch mal mit einem konkreten Beispiel wie: @Gorus

      Wir versprechen, das funktioniert!

      Antworten

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